Baulicher Holzschutz

Generell wird dem baulichen Holzschutz Vorrang vor dem chemischen Holzschutz eingeräumt. Nur bei besonders hohem Risiko kann chemischer Holzschutz angewandt werden. Tragende Holzbauteile werden durch konsequente fachgerechte baulich-konstruktive Maßnahmen vorbeugend gegen Feuchtigkeit und damit dauerhaft gegen Pilze und Insekten geschützt.

Grundsätzlich gilt: trocken einbauen und trocken halten, das bedeutet:

  • Trockenes Holz mit einer Holzfeuchte unter 20 % verwenden.
  • Vermeidung einer Durchfeuchtung während Transport, Lagerung und Bau
  • Ausschließen einer direkten Feuchtigkeitseinwirkung auf die Holzrahmenbau-Konstruktion von außen und innen
  • Ausschließen von Tauwasserbildung in den Bauteilen durch eine raumseitige luftdichte Ebene (Dampfbremse)

Der Schutz von Holz in der Holzrahmenbauweise und von Vollkonstruktionsholz ist von großer Bedeutung, um die Langlebigkeit und Stabilität der Konstruktion zu gewährleisten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Holz vor Schäden zu schützen, jedoch haben sie jeweils Vor- und Nachteile.


Holzschutzmittel

Eine gängige Methode zum Schutz von Holz ist die Verwendung von Holzschutzmitteln wie Imprägnierungen oder Holzölen. Diese Mittel dringen in das Holz ein und bieten einen gewissen Schutz vor Feuchtigkeit, Insektenbefall und Pilzbefall. Der Vorteil dieser Methode ist ihre einfache Anwendung und relativ geringe Kosten. Allerdings können einige Holzschutzmittel gesundheitsschädlich sein und eine regelmäßige Auffrischung oder Erneuerung der Behandlung ist erforderlich, um einen dauerhaften Schutz aufrechtzuerhalten.


Holzschutzfarbe / Holzschutzlacke

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Holz durch Beschichtungen wie Farben oder Lacke zu schützen. Diese bieten nicht nur einen Schutz vor Feuchtigkeit, Insekten und Pilzbefall, sondern verleihen dem Holz auch ein ästhetisches Erscheinungsbild. Die Beschichtung bildet eine Barriere auf der Oberfläche des Holzes, um es vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Der Nachteil dieser Methode ist, dass Beschichtungen im Laufe der Zeit abgenutzt werden können und regelmäßige Wartung und Nachbehandlung erforderlich sein können, um den Schutz aufrechtzuerhalten.


Druckimprägnierung von Holz

Eine weitere Option ist der Einsatz von druckimprägnierten Hölzern, bei denen das Holz unter hohem Druck mit Holzschutzmitteln behandelt wird. Dieses Verfahren ermöglicht einen tieferen und dauerhaften Schutz vor Feuchtigkeit, Insektenbefall und Pilzbefall. Der Vorteil besteht darin, dass druckimprägnierte Hölzer in der Regel eine längere Lebensdauer haben und weniger Wartung erfordern. Allerdings kann die Behandlung mit Holzschutzmitteln chemische Rückstände hinterlassen und sollte daher mit Vorsicht angewendet werden.

Bei der Verwendung von Vollkonstruktionsholz besteht der Vorteil darin, dass das Holz in der Regel von Natur aus widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, Insektenbefall und Pilzbefall ist. Holzarten wie Eiche, Lärche oder Robinie haben von Natur aus einen höheren Gehalt an natürlichen Holzinhaltsstoffen, die ihnen eine bessere Resistenz gegen Schädlinge und Pilze verleihen. Dies reduziert die Notwendigkeit zusätzlicher Schutzmaßnahmen. Der Nachteil besteht darin, dass diese Holzarten oft teurer sind und spezifische Anforderungen an die Verarbeitung und Pflege haben.



Fazit

Es ist wichtig, die richtigen Schutzmaßnahmen für Holz in der Holzrahmenbauweise und bei Vollkonstruktionsholz sorgfältig zu wählen, um eine langfristige Haltbarkeit und Schutzfunktion zu gewährleisten. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren wie Holzart, Umgebungseinflüssen, Budget und persönlichen Präferenzen ab. Eine regelmäßige Wartung und Inspektion des Holzes ist in jedem Fall ratsam, um potenzielle Schäden frühzeitig zu erkennen und zu beheben.