Luftdichtheit

Ein BlowerDoor Test prüft die Luftdichtheit des Gebäudes.

Durch Temperatur- und Druckunterschiede erfolgt naturgemäß ein ständiger Luftaustausch zwischen Innen und Außen. Dadurch gelangt im Winter die warme Innenluft nach außen, was zusätzliche Heizkosten verursacht.

Noch schlimmer ist jedoch, dass in warmer Luft mehr Feuchtigkeit als in kalter Luft gebunden ist, die beim Abkühlen kondensiert. Dadurch gelangt Feuchtigkeit in die Wand und kann diese massiv schädigen und sogar zerstören.

Um dieses zu verhindern, muss sich auf der Innenseite eine luftdichte Ebene befinden. Bei Gebäuden, die in Holzbauweise errichtet werden, bieten sich für die Herstellung dieser Luftdichtheit zwei Möglichkeiten.

Häufig wird eine durchgehende Luftdichtheitsschicht aus Folien hergestellt. Die Luftdichtheit kann aber auch durch Plattenwerkstoffe hergestellt werden, wobei die Plattenstöße sowie die Anschlussfugen abgeklebt werden müssen. Somit erfüllt die konstruktiv notwendige innere Beplankung der Ständer eine zusätzliche Aufgabe.

Blower-Door-Test auf Luftdichtheit bestanden!

Weiterhin wird zusätzlich eine außenliegende Windsperre benötigt. Diese soll verhindern, dass von außen Wind in die Dämmebene eindringt und damit die innenliegenden Bauteile abkühlt. Dieses hätte einen möglichen Tauwasserausfall und Schimmelbildung zur Folge. Diese Winddichtigkeit kann durch eine mineralische Putzschicht oder durch eine winddichte Beplankung erreicht werden.

BlowerDoor Messung

Die luftdichte Gebäudehülle ist eine Anforderung der Energieeinsparverordnung (EnEV). Die BlowerDoor Messung nach DIN EN 13829 und EN ISO 9972 ist seit 1998 anerkannte Regel der Technik.

Für die Messung wird ein BlowerDoor-System in eine Außentür oder in ein Fenster des Gebäudes eingesetzt. Alle weiteren Außentüren und Fenster werden geschlossen, alle Innentüren des Gebäudes bleiben geöffnet, so dass ein Luftverbund im Gebäude entsteht. Das BlowerDoor Gebläse erzeugt einen Unterdruck. Es wird ermittelt, wie oft pro Stunde unter Prüfbedingungen die Luft im Gebäude komplett ausgetauscht wird.

Luftwechselraten geben Aufschluss über Undichtigkeiten in der Gebäudehülle, die während der BlowerDoor Messung geortet und anschließend gezielt beseitigt werden können. Das Einhalten der geforderten Luftwechselraten bedeutet jedoch nicht, dass keine unzulässig großen Leckagen in der Gebäudehülle vorhanden sind. Eine zumindest stichpunktartige Leckageortung ist daher fester Bestandteil einer normgerechten BlowerDoor Messung. Werden die Leckagen im Rahmen der Qualitätssicherung rechtzeitig erkannt, können sie in der Regel mit wenig Aufwand beseitigt werden. Die Energieeffizienz des Gebäudes wird optimiert und im Prüfbericht dokumentiert.

Nach Energieeinsparverordnung erfolgt die Luftdichtheitsmessung nach Fertigstellung des Gebäudes. Wir empfehlen eine zusätzliche BlowerDoor Messung bereits während der Bauphase zu dem Zeitpunkt, an dem die luftdichte Hülle noch sichtbar ist. Leckagen können so in der Regel mit wenig Aufwand beseitigt werden. Erfolgt die Luftdichtheitsmessung ausschließlich im Nutzungszustand, sind Nachbesserungen wesentlich aufwändiger und dadurch mit höheren Kosten verbunden.