Wer baut, zeigt Persönlichkeit

„Zeige mir, wie du baust, und ich sage dir, wer du bist.“ [C. Morgenstern]

Dieser berühmte Aphorismus des Lyrikers und Schriftstellers Christian Morgenstern beschreibt sehr gut, worum es bei guter Architektur geht: Um die Wiedergabe der Haltung und Persönlichkeit desjenigen, der baut. 

Die Qualität des Bauens kann sich zeigen in einer besonderen Gestalt der Baukörpers oder in der Wahl der Materialität, in besonderen Funktionalitäten oder einer einzigartigen Symbiose von Haus und umgebender Landschaft. Der Architekt kann die Bauherren* dabei unterstützen, der eigenen Persönlichkeit und individuellen Wünschen Ausdruck zu geben. Letztlich geht es bei allen Bemühungen, den richtigen Entwurf zu finden, immer darum, den individuellen Vorstellungen der Bauherren gerecht zu werden und ihnen in ein zeitgemäßes wie zeitloses Gewand zu geben: Zeitgemäß deshalb, weil selbstverständlich ein Haus alle Forderungen nach moderner Ausstattung und Haustechnik und Dämmeigenschaften gerecht zu werden. Zeitlos, weil gute Entwürfe auch nach vielen Jahren noch sichtbar sind und den Wert des Bauwerks in seinem Bestand zeigen.

An ein Haus heute werden andere Anforderungen gestellt als vor 50 oder 100 Jahren. Das betrifft Komfortmerkmale genauso wie ökologische Anforderungen, die ein Haus heute viel stärker erfüllen muss als zu Zeiten, in denen man glaubte, Energie sei unendlich verfügbar und das zu einem dauerhaft niedrigen Preis. Nach der ersten Ölkrise in den 1970er Jahren sollte es 20 Jahre dauern, bis das Thema des energieeffizienten Bauens trotz begleitender Änderungen durch verschiedene Gesetzesfassungen und Ergänzungen der Energieeinsparverordnung bei weiten Teilen der Bevölkerung tatsächlich ankam.
Begleitet wurde dieser Prozess durch neue Formen des standardisierten Bauens (Niedrigenergiehäuser, Passiv- und Null-Energiehäuser). 

Immer mehr Menschen wurde nun bewusst, dass die Frage des Klimawandels vor und hinter unserer Haustür – dort, wo die meiste Energie verbraucht wird – beantwortet werden muss. Das Thema Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit wurde damit auch Thema der Bauträger.

Einher ging dieser Mentalitätswandel mit einer gestiegenen Sensibilität gegenüber der Auswahl gesundheitlich unbedenklicher Baumaterialien und gestiegenen Wünschen nach Geborgenheit in einer immer komplexer werdenden Umwelt. Laut einer Studie von TNS Emnid hat für die Bevölkerung in Deutschland die gesundheitliche Verträglichkeit der Materialien sogar oberste Priorität. Nach einer Online-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bank legen knapp 42 Prozent der Befragten ihrem Bauvorhaben ökologische Kriterien zugrunde oder ziehen diese zumindest in Erwägung. 80 Prozent von ihnen würde für die Nachhaltigkeit sogar höhere Baukosten in Kauf nehmen. Hauptmotivationsgrund sind für hiesige Bauherren dabei die langfristigen Kosteneinsparungen, die sich durch eine energieeffiziente und umweltschonende Bauweise ergeben. Die Energiewende hat dabei das ökologische Gewissen der Bauherren weiter angeregt. 75 Prozent der Befragten wollen einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem sie ihr Eigenheim möglichst nachhaltig bauen.

Bei allen Bauvorhaben wird der Faktor Individualität immer wichtiger. In der heutigen multi-optionalen Gesellschaft ist beim Hausbau eine der wichtigsten Motivationen, seine eigenen Ideen und Wünsche umzusetzen. Fast 60 Prozent der Hausbesitzer achten beim Erwerb eines Eigenheims darauf, dass die eigenen Vorstellungen vom Wohnen optimal vertreten sind und engagieren deshalb Baufirmen und Architekten. Rund ein Drittel der Immobilienbesitzer kaufen hingegen lieber ein bereits errichtetes Haus und nur jeder achte entscheidet sich für ein Fertighaus als Eigenheim, so das Statistische Bundesamt. Wer heute ein Haus baut, möchte seiner Familie „ein eigenes Nest“ bieten, das Geborgenheit und Sicherheit bietet, ergänzt eine Forsa-Studie. 


Ob Mehrgenerationenhaus, barrierefreies Wohnen oder kleines gemütliches Zuhause für die Kleinfamilie, es wird für Architekten immer wichtiger, genau hinzuhören und die Wünsche der Bauherren exakt wahrzunehmen – und dann auch zu erfüllen. Denn Bauherren sind selbstbewusster geworden, setzen sich intensiver mit der Materie auseinander und bringen in der Regel ein ganzes Bündel an konkreten Fragen mit, auf die im Entwurfs- und Planungsprozess eingegangen werden sollte – und wo für jede einzelne eine gut begründete wirtschaftliche, gestalterische und umweltgerechte Lösung gefunden werden muss.

Verschiedenste Anforderungen harmonisch in Einklang zu bringen, das ist der Anspruch von Müllers Büro. Unser Ziel ist, termingetreu und budgetkonform ein »besonderes« Haus zu bauen. Dabei achten wir bei der Materialauswahl darauf, dass nur solide und bewährte Baustoffe verwendet werden, die gesundheitlich unbedenklich sind, ein Leben lang halten und zu einem späteren Zeitpunkt nicht teuer entsorgt werden müssen**. Damit die Persönlichkeit des Auftraggebers am Ende des Bauprozesses auch wirklich im besten Sinne von Christian Morgenstern sichtbar wird, verbinden wir technisches Wissen mit einer hohen Entwurfsqualität und aktuellem technischem Wissen. So entsteht ein langlebiges, wertbeständiges und Ressourcen schonendes Gebäude, in dem sich seine Bewohner dauerhaft wohlfühlen.

* wenn wir >Bauherren< schreiben, meinen wir ganz selbstverständlich auch unsere weiblichen Kundinnen; leider hat sich dafür noch kein adäquates Wort eingebürgert.

** Nachhaltigkeit ist heute Allgemeingut, dieser Weitblick in die Zukunft muss jedoch um eine gestalterische Dimension erweitert werden: Materialien können so gewählt werden, dass sie allein durch das Altern schöner werden.